Millioneninvestment: Das ist die neue Payment-Wette von Index Ventures
Gemeinsam mit dem Berliner Visionaries Club steigt der Wagniskapitalgeber Index Ventures beim jungen Finanz-Startup Adfin ein. Das britische Unternehmen will Verbrauchern das Bezahlen von Rechnungen erleichtern und wird von zwei erfahrenen Managern geleitet – mit Plänen auch für den deutschen Markt.
Wenn sich Index Ventures an einem jungen Startup beteiligt, schauen Beobachter in der Regel genauer hin. Der US-Wagniskapitalgeber ist vor allem für sein Investment in Facebook bekannt, im Fintech-Bereich zählen unter anderem die milliardenschwere Neobank Revolut und die Trading-App Robinhood zum Portfolio.
Nun hat sich Index Ventures an einem weiteren Finanz-Startup beteiligt. Gemeinsam mit dem Berliner Visionaries Club führt der Wagniskapitalgeber eine Seed-Finanzierungsrunde über 4,5 Millionen Euro für das britische Startup Adfin an. Auf der Gesellschafterliste der Firma findet sich mit Ferdinand Meyer vom Kreditkarten-Anbieter Moss auch ein bekannter Kopf aus der deutschen Szene.
Gründer arbeiteten für bekannte Fintechs
Adfin agiert als Zahlungsdienstleister und nimmt sich dem Umgang mit Rechnungen an. Über die Software des Startups können Unternehmen ihre Forderungen bündeln und digital aufbereitet an Kunden weiterleiten. Die wiederum sind dann in der Lage, die offene Rechnung mit wenigen Klicks zu begleichen, beispielsweise mit Apple Pay oder einer Sofortüberweisung über ihre Bank. Das Abtippen etwa von Kontodaten auf Papierrechnungen soll so entfallen. Dies erhöhe letztlich auch die Zahlungsmoral, erklären die Adfin-Gründer in einer Mitteilung. Namen und Anzahl ihrer Kunden nennen sie nicht.
Hinter der Firma stehen zwei erfahrene Manager aus der Payment- und Bankenbranche. Gegründet wurde Adfin von Tom Pope und Ciprian Diaconasu. Pope arbeitete mehrere Jahre beim Zahlungsdienstleister Worldpay und war zuletzt in führender Rolle beim Open-Banking-Anbieter Tink tätig. Sein Mitgründer und Technikchef Ciprian Diaconasu kommt vom Berliner Banken-Software-Anbieter Mambu, dort war er zwölf Jahre lang angestellt.
Mit ihrem Finanz-Startup Adfin sind die Manager bislang nur in Großbritannien aktiv. Die Mittel aus der Finanzierungsrunde sollen nun der Expansion in weitere Länder dienen, auch Deutschland komme dafür infrage. Ein genaues Datum gebe es aber noch nicht, heißt es.