Signicat-Manager Philipp Wegmann verantwortet den Ausbau des Geschäfts in Deutschland (Bildquelle: Signicat)

Signicat expandiert in Deutschland und bietet europaweiten KYC an

Es kommt Bewegung in den deutschen KYC-Markt. Der Entwurf zur geplanten Geldwäschevideoidentverordnung (GwVideoIdentV) erlaubt nicht nur teilautomatisierte Identverfahren, sondern wird auch stark zur Verbreitung der eID beitragen. Das norwegische Unternehmen Signicat bietet mit seinem eID-Hub Fintechs Zugang zu über 35 eIDs, sowie weitere Identverfahren für den deutschen Markt.

Viele Fintechs beklagen, dass Deutschland im Bereich KYC und Geldwäsche veraltet ist und anderen EU-Staaten hinterherhinkt. Die deutsche eID (neuer Personalausweis) kämpft mit einer geringen Durchdringung, und die Abschaltung des PIN-Rückstelldienstes fördert die Verbreitung nicht. Das Videoidentverfahren ist zwar eine Alternative, birgt jedoch ebenfalls Nachteile wie hohe Kosten, Wartezeiten, Sprachbarrieren und geringe Flexibilität – typische immanente Herausforderungen des Callcenter-Geschäfts.

Dabei ist in Deutschland demnächst mehr möglich: Gemäß dem Entwurf der neuen Geldwäschevideoidentverordnung (GwVideoIdentV) reicht demnächst ein teilautomatisiertes Identverfahren, das aus Nutzersicht ohne Interaktion mit einem Callcenter auskommt. Die beidseitigen Aufnahmen des Ausweises und die Aufnahmen des Gesichts machen Nutzerinnen und Nutzer selbst mit dem Smartphone. „Teilautomatisiert“ bedeutet, dass ein Mitarbeiter des Identanbieters diese Aufnahmen im Anschluss manuell überprüft. Das Verfahren ist zulässig, sofern das Fintech auch das eID-Verfahren als Identmethode anbietet.

Für deutsche Banken und Fintechs sind dies gute Nachrichten, insbesondere, wenn sie im Ausland wachsen wollen, da die potenziellen Kundinnen und Kunden dort bereits an automatisierte Verfahren gewöhnt sind.

35 eIDs über eine API und Lokale eIDs als Wachstumsbeschleuniger

Das Geldwäschegesetz (GwG) ermöglicht jedoch auch die Identifizierung über ein nach eIDAS „hoch“ notifiziertes, europäisches eID-Verfahren. Dies ist auch nach einem möglichen Beschluss der deutschen Geldwäschevideoidentverordnung äußerst relevant für Banken und Fintechs mit Wachstumsambitionen in Europa. Wie eine Eurostat-Statistik belegt, sind im europäischen Ausland nationale eID-Lösungen weit verbreitet: In Skandinavien und im Baltikum sind sie schon lange eine Selbstverständlichkeit, in Italien nutzen über siebzig Prozent SPID, in Frankreich nutzen nach eigenen Angaben über sechzig Prozent France Connect und in Österreich hat seit Einführung der ID Austria Ende 2023 bereits ein Drittel der Bevölkerung den digitalen Service genutzt.

Signicat ist ein europaweit führender Anbieter und bietet Fintechs und Banken heute schon Zugang zu über 35 eID-Verfahren in Europa, von denen die meisten die Anforderungen des deutschen und auch lokaler Geldwäschegesetze erfüllen. Ebenso hat Signicat ein eigenes Berechtigungszertifikat, die deutsche eID (nPA) anzubieten.

Signicat plant Launch eines teilautomatisierten GWG-Identverfahren

Zum Ende des zweiten Quartals 2024 ist der Launch des ebenfalls GWG-konformen und teilautomatisierten „Signicat-GWG-Ident“ als Enterprise-Lösung geplant, die weltweit nutzbar ist und sich in Pilotprojekten als hochkonvertierend erwiesen hat. Signicat bietet alle in Deutschland erlaubten Verfahren zur Fernidentifizierung nach Geldwäschegesetz an.

Mit einem Umsatz von 90 Millionen Euro und einer Milliarde Transaktionen im Jahr 2023 ist Signicat einer der führenden Verifizierungsanbieter Europas. Dabei deckt Signicat den gesamten Digital-Identity-Lifecycle ab: Neben Identitätsüberprüfungsverfahren werden auch AML-Checks, KYB, PSD2-konforme Kundenauthentifizierung angeboten. Außerdem ist Signicat auch als Qualified Trust-Service (QTSP) zertifiziert und bietet damit europaweit rechtsichere elektronische Signaturen an.

Um das starke Wachstum fortzusetzen, investiert Signicat in den kommenden Jahren massiv in den DACH-Markt. Philipp Wegmann (ehemals IDnow) baut zu diesem Zweck gerade ein engagiertes Team in Deutschland auf. Signicat arbeitet unter anderem mit zwei deutschen Automobilbanken sowie Klarna und Santander auf europäischer Ebene zusammen.

„Mit unseren innovativen Lösungen für die digitale Identifizierung unterstützen wir Banken und Fintechs dabei, ihre Wachstumsziele schnell und effizient umzusetzen – sowohl in Deutschland als auch europaweit“, erklärt Philipp Wegmann, Country Manager DACH.

Lernt den Signicat-CEO Asger Hattel und Philipp Wegmann in ihrer Masterclass auf dem FFWD-Festival 2024 kennen.