Unternehmerin Janna Ensthaler (Bild: PR)

„Schulden sind wichtig“ – Unternehmerin Janna Ensthaler im Female-Finance-Podcast

Fernsehmoderatorin Janin Ullmann spricht alle zwei Wochen mit prominenten weiblichen Persönlichkeiten über finanzielle Unabhängigkeit. In dieser Folge zu Gast: Unternehmerin Janna Ensthaler und Anissa Brinkhoff als Expertin. Gemeinsam sprechen sie über Schulden, Unternehmertum und Gründungsfinanzierungen.

„Schulden sind wichtig und einer der Katalysatoren unserer Wirtschaft”, sagt die Unternehmerin und “Die Höhle der Löwen”-Investorin Janna Ensthaler. Kredite sind daher für sie ein wichtiges Instrument – auch in der Venture-Capital- und Private-Equity-Branche. Für viele ist das Thema Geld leihen und Schulden machen allerdings belastet. Ensthaler aber scheut sich nicht davor. „Ich wurde mutig erzogen”, erklärt sie, „was mich wahrscheinlich ausmacht, ist, dass ich weniger Sorgen habe als andere und immer nachts gut schlafen kann.” 

Auch Gründerinnen und Gründer greifen zunehmend auf Kredite zurück, um ihre Unternehmen aufzubauen. Ob sich das lohnt, sollten sie vorher genau prüfen, rät Ensthaler: „Sprich mit mindestens fünf Investoren und am besten zehn bis zwanzig potenziellen Kunden”, sagt sie. „Wenn du nicht mindestens acht bis zehn positive Rückmeldungen erhältst, dann überlege es dir nochmal.”

In Deutschland sieht die Unternehmerin allerdings ein strukturelles Problem für Gründerinnen und Gründer: Es mangele oft am Startkapital. Besser machen es aus ihrer Sicht die USA. „Es ist einfach gigantisch, was in Amerika an Finanzvolumen in die Startup-Szene fließt”, sagt sie. “Selbst die Pensionskassen in Amerika gehen in die Start-up-Welt”. Auch die amerikanische Kultur spiele dafür eine große Rolle. Unternehmerinnen und Unternehmer dort seien bereit, größere Risiken einzugehen.

Aber was ist, wenn sich das Gründen nicht auszahlt und sich Schulden anhäufen? In diesem Fall rät Ensthaler, sich von vorne herein emotional von der Gründung zu distanzieren. In der Unternehmer-Szene gebe es einen Leitspruch: “Don’t throw good money after bad money” – soll heißen: Wenn man erkannt hat, dass ein Investment floppt, sollte man nicht noch weiter investieren. “Dann sollte man lieber einmal aufräumen und gegebenenfalls durch die Privatinsolvenz gehen, als das Problem noch zu vergrößern.” Das erfordert großen Mut, so Ensthaler, aber gehöre dazu.

Finanzjournalistin Anissa Brinkhoff erklärt in dieser Folge, wo sie den Unterschied zwischen guten und schlechten Schulden sieht: “Richtig gute Schulden sind die, bei denen am Ende mehr herauskommt als vorher.” Das könnten beispielsweise unternehmerische Investitionen oder ein Studienkredit sein. Im Gegensatz dazu ordnet sie Konsumschulden, etwa für einen neuen Fernseher, als schlechte Schulden ein.

Brinkhoff setzt sich für die Themen Female Finance und Finanzbildung ein. Durch ihre Tätigkeit als freiberufliche Autorin und Rednerin verfasst und präsentiert sie Inhalte zu finanziellen Themen für verschiedene Medien und Unternehmen. Zusätzlich bietet sie Beratungsdienste für Unternehmen an, insbesondere im Bereich Finanzpodcasts und Female Finance. In ihrem eigenen Podcast “Finance & Feelings” untersucht sie die emotionalen Aspekte von Geld, familiäre Prägungen, bestehende Abhängigkeiten sowie Ungerechtigkeiten und ihre Zusammenhänge.

Über Female Finance:

Female Finance ist der Podcast zur finanziellen Unabhängigkeit von Frauen – von und mit Janin Ullmann. Alle zwei Wochen spricht TV-Moderatorin und Journalistin mit inspirierenden Frauen und Expertinnen zu Themen wie Altersvorsorge, Geldanlage, Unternehmertum oder auch den Weg in die Selbstständigkeit. Jeden zweiten Donnerstag möchte Female Finance aufklären, informieren und Mut machen – denn Frauen sind in unserer Gesellschaft immer noch in vielen Bereichen benachteiligt oder unterrepräsentiert.

Dieser Podcast wird präsentiert von Finance Forward und produziert von Podstars by OMR. Exklusiver Staffelpartner von Female Finance ist N26.