Alibaba, Tencent und Fintechs: welche Chancen China für Investoren bietet
Partner-Podcast: Jan Beckers gibt Einblicke in seine Investment-Strategie: Alle zwei Wochen erscheint der Beckers-Bets-Podcast bei Finance Forward. In der dritte Folge geht es um Tech-Firmen aus China.
Chinas Wirtschaft ist in den vergangenen zwei Jahrzehnte gewaltig gewachsen, entsprechend hätten auch die Aktienmärkte enorme Gewinne abwerfen müssen. „Das ist aber tatsächlich nur bei sehr ausgewählten Unternehmen der Fall. Wenn man sich die breiten Indizes anguckt, dann sind die viel schlechter gelaufen, als sie eigentlich hätten laufen sollen mit diesem Wirtschaftswachstum im Rücken“, sagt Fondsmanager Jan Beckers.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Einen sieht der Fondsmanager in den zahlreichen realen Risiken, die den Gesamtmarkt aber auch einzelne Unternehmen betreffen: „Einerseits durch Regulierung“. Andererseits sei die Buchhaltung und Führung von mittleren und kleineren Firmen noch nicht so, dass man den Zahlen automatisiert vertrauen könne wie bei guten europäischen oder amerikanischen Unternehmen.
Vor allem sind es aber politische Risiken, die die Kurse belasten. Wenn Anleger in die falschen Branchen, wie beispielsweise Bildung, investiert haben, mussten sie durch die jüngste Regulierungen teilweise bis zu 90 Prozent Wertverlust hinnehmen. Denn die Regierung greift in dieser Branche hart durch. Die Angst davor überträgt sich dabei auch in andere Segmente. „Wenn man das zu nutzen weiß und ein gutes Gefühl dafür hat, wo Regulierung noch eingreifen könnte, oder wo eben schon der Großteil des negativen Newsflows gelaufen ist, dann kann man das zu seinem Vorteil nutzen“, sagt Beckers.
Attraktiv bewertete Chancen sieht der Fondsmanager vor allem bei Fintech-Unternehmen, wie beispielsweise 360 DigiTech und FinVolution. Diese seien nicht nur der Abstrafung des gesamten chinesischen Marktes zum Opfer gefallen, sondern teilweise auch weiteren individuellen Regulierungsmaßnahmen. Folglich gab es in den vergangenen zwei bis drei Jahren mehrere Abverkaufswellen. Jan Beckers findet, dass das inzwischen ziemlich übertrieben sei, sodass man dort Unternehmen guter Qualität zu attraktiven Bewertungen kaufen könne.
Die Chance, dass sich diese in den nächsten Jahren vervielfachen, schätzt der Seriengründer als höher ein, als dass es von dem niedrigen Bewertungsniveaus weiter fällt. Trotz seines Optimismus merkt Beckers auch an, „dass durch die regulatorischen Eingriffe viel Vertrauen verloren gegangen ist. Insofern werden die Bewertungen bei gleicher Geschäftslage nicht auf das Niveau von Bewertungen amerikanischer Unternehmen zurückkommen.“
Mit Host Florian Adomeit spricht Jan Beckers im Podcast darüber, wie er in China investiert, welche Chancen trotz regulatorischer Risiken bestehen, was das Bitcoin-Verbot für Blockchain-Innovationen in China bedeutet und wie er zum chinesischen Zentralbank-Coin steht.
In der heutigen Beckers Bets-Folge spricht Beckers über…
… FinTechs in China
… Alibaba und Tencent
… chinesische Blockchain-Innovationen
… Zentralbank-Coins
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