The Future of Finance: Die Potentiale der Finanz Rolle der Zukunft
Blickt man in die vergangenen Jahrzehnte des Finanzwesens zurück, lässt sich eines deutlich erkennen: Ehemalige Monopolstellungen von Banken und anderen Finanzanbietern wichen der Marktfragmentierung, um schließlich Platz zu machen, für integrierte Finanzlösungen und das Zeitalter der Fintechs.
Heute wiederum zeichnet sich längst ab, dass die zunächst hochgradig auf einen Bereich spezialisierte Finanztools zunehmend eine Wandlung in holistische Alleskönner durchlaufen. Aber was bedeutet das eigentlich für die Zukunft der Finanzfunktion in Unternehmen weltweit? So viel steht fest: Wer heute noch die Augen vor Digital Finance, innovativer Technik, neuen Strukturen und der notwendigen IT-Transformation verschließt, wird längst vom Wettbewerb überholt.
Der Einfluss von Prozessautomatisierung, künstlicher Intelligenz, Big Data und Co
Repetitive Aufgaben im Finanzbereich werden zunehmend durch Automatisierung abgelöst. Digitale Workflows eliminieren Papierkram, manuelle Prüfungen oder Bearbeitungen von Dokumenten per Hand. Fintech-Lösungen wie Pleo digitalisieren und automatisieren längst vormals zeitintensive Prozesse, etwa in der vorbereitenden Buchhaltung oder Reisekostenverwaltung von Unternehmen. So werden Kosten und Zeit in Unternehmen jeglicher Größe gespart. Intelligente Algorithmen verwalten Daten, erstellen Reportings, analysieren und geben erste Handlungsempfehlungen. Trends und Risiken können von Finanzteams schneller erkannt, die richtigen Entscheidungen eher gefällt werden. Klar ist also, dass neue Technologien jeder Branche große Umwälzungen bescheren, neue Arbeitsweisen ermöglichen und ein Anpassen, der in vielen Unternehmen historisch gewachsenen Strukturen und Prozesse, fordern.
Treiber der neuen Technologien ist dabei eine Flut an Daten, gespeist aus einem globalen Netzwerk. Diese sind für technologische Innovation über sämtliche Branchen hinweg verantwortlich. Schätzungen zufolge stammen 90 Prozent aller heute vorhandener Daten erst aus den letzten zwei Jahren (Quelle: PwC). Für das Managen von Finanzdaten bedeutet dieser Fakt, dass es gerade in Zukunft mehr als eine entsprechende fachliche Expertise braucht. Technisch-analytische Fähigkeiten unter Mitarbeiter:innen im Finanzbereich werden immer zwingender. Zumal Daten umfassend und in Echtzeit verfügbar sind und sich daraus resultierende Finanzberichte bereits ohne menschliche Hilfe erstellen lassen. Finanzexpert:innen sind für Standardreports und Zahlenanalyse schon heute kaum mehr nötig.
Zwischen Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung verändert sich damit nicht nur das benötigte Profil der Beschäftigten in Unternehmen, sondern auch Unternehmenskulturen insgesamt. Letztere liefern einen weiteren Grund dafür, weswegen agile und transparente Arbeitsstrukturen immer mehr zum Standard werden.
Die zukünftige Rolle von CFOs und Finanzexpert:innen
Der Blick in die Zukunft und auf künstliche Intelligenz heizt dabei seit Jahren die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit traditioneller Berufsgruppen wie Buchhalter- oder Steuerberater:innen an. Sind selbstlernende Algorithmen erst einmal in der Lage, Daten nicht nur zu interpretieren, sondern auch eigene Erfahrungen zu sammeln und diese erneut anzuwenden, bergen diese das Potenzial, versiertes Fachpersonal zu ersetzen. Laut Deloitte werden die Finanzkosten in globalen Unternehmen bis 2025 nur noch etwa 0,5 Prozent des Umsatzes betragen. Das bedeutet eindeutig weniger klassisches Finanz-Fachpersonal und dafür mehr Automatisierung und mehr künstliche Intelligenz im Einsatz.
Angesichts dessen hat KPMG bereits vier Extremszenarien vorgestellt, die skizzieren, inwiefern sich die Finanzfunktionen in Zukunft weiterentwickeln könnten: Im ersten Szenario schafft sich die Finanzfunktion in Unternehmen selbst ab und wird zum reinen Datenlieferant für CEOs. Im zweiten trifft die Zusammenarbeit zwischen Roboter und Mensch datengetriebene Entscheidungen. Im dritten Szenario arbeiten CFOs nun mehr frei und projektbezogen für verschiedene Unternehmen. Und im vierten Szenario werden sie zu Hüter:innen der Daten und damit zur wichtigsten Instanz im Unternehmen.
Dafür, dass keines dieser Szenarien komplett unrealistisch ist, spricht auch, dass bereits heute 60 Prozent der CFOs angeben, dass Datenanalysen einen signifikanten Einfluss auf unternehmerische Entscheidungsfindung haben (Quelle: Deloitte). Die Finanzfunktion ist längst in einem Großteil der Unternehmen maßgeblich an strategischen Aspekten und Entscheidungen beteiligt. Und es steht außer Frage, dass sie, mit Hinblick auf technologische Innovationen, das Potenzial hat, zum wichtigsten Faktor im Bereich des CFOs zu werden.
Für CFOs steigt so gesehen wiederum die Wahrscheinlichkeit, zu den obersten Datenhüter:innen zu werden. Denn um ihre Rolle wertschöpfend auszufüllen, werden sie gezwungenermaßen und ganz automatisch zu den Hauptverantwortlichen für Datenbeschaffung, Datenqualität und Data Governance.
So machen sich Unternehmen fit für die Zukunft der Finanzen
Die erste Frage, die sich Unternehmen also zu stellen haben, ist, welche Rolle ihre Finanzabteilung gesamtunternehmerisch einnimmt. Welchen Tätigkeiten gehen Mitarbeiter:innen in der Finanzabteilung nach? Können repetitive Aufgaben durch Fintech-Lösungen ersetzt und automatisiert werden? Und könnte das Fachpersonal nicht weitaus mehr wertschöpfende Aufgaben übernehmen? Das Ziel sollte es sein, die Finanzfunktion zur Business-Partnerin aufsteigen zu lassen.
Dafür ist wohlgemerkt weitaus mehr notwendig als eine reine IT-Transformation. Es bedarf geeigneter Talente, die in der Prozesskette der Datenerhebung, des Daten-Reportings, der Dateninterpretation und der anschließenden unternehmerischen Entscheidung die entsprechende Know-how-Kompetenz mitbringen.
Es wird Zeit für Unternehmen zu erkennen, dass ihre Buchhaltung mehr leisten kann als Belege zu sortieren. Tools wie Pleo helfen bereits heute dabei, Ausgaben und Belege digitalisiert und GoBD konform abzulegen, zu archivieren und dank nahtloser Schnittstellen unkompliziert in wenigen weiteren Klicks zu allen gängigen Buchhaltungssystemen wie DATEV, Lexoffice oder Xero weiterzuleiten. So lässt sich ein Großteil der Buchhaltung komplett papierlos und automatisiert gestalten, während Mitarbeiter:innen sich darauf konzentrieren können, erfolgreich zur strategischen und operativen Entwicklung des Unternehmens beizutragen.
In der Zukunft und heute sollte dementsprechend viel Energie darauf verwendet werden, die richtigen Prozesse (auch und nicht zuletzt, mithilfe geeigneter Tools) zu etablieren – für eine schlanke Finanzfunktion, eine insgesamt schlanke Unternehmensorganisation und ein nachhaltiges Wachstum.