Trotz Klarna-Krise: „Buy now, pay later“-Fintech Mondu erhält 43 Millionen Dollar
Während sich die Fintech-Branche auf eine Funding-Krise vorbereitet, kann Mondu aus Berlin noch einmal eine große Finanzierungsrunde einsammeln. Peter Thiels Valar Ventures steigt ein.
Das Berliner „Buy-Now-Pay-Later“-Fintech Mondu erhält in einer weiteren Finanzierungsrunde 43 Millionen Dollar. Damit sichert es sich das zweitgrößte Fintech-Funding in diesem Jahr – das Größte mit 75 Millionen Euro war im Januar das Kreditkarten-Startup Moss (Finance Forward berichtete). Wie Mondu mitteilt, führt Peter Thiels Valar Ventures als neuer Kapitalgeber die Runde an wie auch schon bei Moss. Von den Bestandsinvestoren Cherry Ventures, Fintech Collective sowie einigen Business Angels fließt ebenfalls erneut Kapital. Insgesamt hat Mondu seit der Gründung im August 2021 somit 57 Millionen Dollar eingesammelt. Deutsche Startups hatte schon vor einiger Zeit über das Funding berichtet, nun ist es offiziell.
Die Finanzierungsrunde kommt zu einem kritischen Zeitpunkt – für den „Buy now, pay later“-Sektor und die Fintech-Szene insgesamt: Beim schwedischen Riesen Klarna sorgten in den vergangenen Tagen erst Berichte über eine mögliche Abwertung durch Investoren („Downround“) für Aufregung; dann kündigte das Unternehmen auch noch an, sich von zehn Prozent seiner weltweit rund 7.000 Beschäftigten zu trennen. Auch der Standort Berlin ist von der Kündigungswelle betroffen. Die Berliner Neobanken Kontist und Nuri hatten vergangenen Woche ebenfalls Personalabbau angekündigt.
Die Tatsache, dass Mondu in diesem Umfeld ein beachtliches Funding abschließen und dafür auch noch einen neuen Investor gewinnen kann, ist erstmal ein positives Zeichen für den Markt: Offenbar hegen Investoren noch keine grundsätzlichen Zweifel am Potenzial der BNPL-Geschäftsmodelle – wobei die deutschen Startups (Mondu ebenso wie Konkurrent Billie) auch deutlich jünger sind als Klarna und in ihrer Größe noch nicht annähernd an die Schweden herankommen. Zudem ist das von Philipp Povel, Malte Huffmann und Gil Danziger gegründete Mondu – anders als Klarna – auf den Handel mit Geschäftskunden spezialisiert.
Mit dem frischen Kapital (das laut Auflistung der Einzel-Investoren offenbar unter anderem auch von Klarna-Führungskräften kommt) will das Unternehmen nach eigenen Angaben vor allem die Internationalisierung in Europa vorantreiben, zuerst ist der Markteintritt in Österreich geplant.