Der Aufstieg und Fall des 10-Minuten-Lieferdienstes Gorillas
Partner-Podcast: Im „True Deals“-Podcast spricht Christina Kleinfeld mit Finanzjournalistin Judith Henke über die Geschichte des Berliner Lieferdienstes Gorillas. In dieser Folge zu Gast: Daniel Schex, Investment Analyst im Private Equity des Family Office Finvia.
Linkedin, Uber und Instagram – erfolgreiche Geschäftsmodelle sind häufig in Krisen entstanden. Das zeigte kürzlich auch ein deutsches Startup: Der Lieferdienst Gorillas wurde im Mai 2020 inmitten der Coronapandemie gegründet. Rund um das Startup entwickelte sich ein Hype, besonders in Großstädten wie Berlin wurden die Fahrradkuriere mit ihren großen schwarzen Rucksäcken und roten Schriftzügen über Nacht ein großes Gesprächsthema. Die Idee: Snacks für den Filmabend und weitere Lebensmittel auf Knopfdruck zu geringen Liefergebühren und innerhalb kürzester Zeit an die eigene Haustür bestellen. Das traf für viele Konsumenten den perfekten Zeitpunkt.
Das Berliner Unternehmen schaffte es nach weniger als einem Jahr nach der Gründung zu einer Bewertung von mehr als einer Milliarde Euro und trug somit den Status eines Unicorns. Gorillas baute sich ein Netz aus kleinen Lagerhäusern in zahlreichen deutschen Großstädten auf. Eigenen Angaben zufolge verfügte das Startup weniger als anderthalb Jahre nach der Gründung über rund 140 Lager und verzeichnete über einen Zeitraum von sechs Monaten 4,5 Millionen Bestellungen.
Gorillas war der deutsche Vorreiter der schnellen Lieferung von Lebensmitteln. Venture-Capital-Geber setzten Hunderte Millionen auf schnelles Wachstum und eine größer werdende Marktmacht des Startups. Gorillas hätte in Automatisierung investieren können, um durch Roboter in Warenlagern langfristig Kosteneinsparungen erzielen zu können – so die Theorie.
Dann aber verschlechterte sich das Image des Startups. Datenlecks und eine lauter werdende Kritik an den Arbeitsbedingungen der Fahrradkuriere sorgten für Schlagzeilen. Mitarbeiter organisierten Streiks und forderten Lohnerhöhungen, verbesserte Kleidung und Fahrräder. Zusätzlich performte das Unternehmen wirtschaftlich nicht wie erwartet und die einst hohe Bewertung von drei Milliarden Euro sank um mehr als die Hälfte. Die Wette der Venture-Capital-Geber ging nicht auf. Gorillas wurde nur drei Jahre nach dem Start von seinem türkischen Vorbild Getir übernommen.
In dieser Folge „True Deals“ ist Daniel Schex als Experte dabei. Er ist Investment Analyst im Private Equity bei dem Family Office Finvia. Mit Christina Kleinfeld spricht er über europäische Super-Funding-Runden, die Auswirkungen der Gorillas-Übernahme durch die Getir-Gruppe und mögliche zukünftige Down-Rounds.
Im True-Deals-Podcast spricht Christina Kleinfeld mit Judith Henke und Daniel Schex über…
… den schnellen Aufstieg und Fall des Lieferdienstes Gorillas
… Veränderungen im europäischen Funding-Klima
… die Lehren aus der Geschichte von Gorillas
Über True Deals:
In „True Deals – die wahren Geschichten hinter außergewöhnlichen Geldanlagen“ sprechen Christina Kleinfeld und Judith Henke alle zwei Wochen über die spannendsten Finanzfälle der vergangenen Jahre – und was man aus ihnen lernen kann. Die beiden rekonstruieren ihre Geschichten. Im zweiten Teil der Folgen werden die dahinter liegenden Anlageklassen erklärt. Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten des Family Office Finvia gehen die Hosts unter anderem auf Private Equity, Venture Capital, Immobilien und Aktien-Deals ein. Sie besprechen alternative Anlageklassen und Manager-Strategien.
Jeden zweiten Freitag erfahrt ihr in einer neuen Folge von „True Deals“ mehr über die Machenschaften internationaler Unternehmen und spektakuläre Deals.
Dieser Podcast wird präsentiert von Finance Forward und produziert von Podstars by OMR. Exklusiver Staffelpartner von True Deals ist das Family Office Finvia. Wenn Euch das Format gefällt, freuen wir uns über jede positive Bewertung!