Ein Tag pro Woche auf Linkedin – wie Upvest-CEO Martin Kassing Top-Personal findet
Wie sammele ich die erste Million ein? Wo finde ich Top-Personal? Was brauche ich für eine Deeptech-Gründung? Soll ich mit meinem Startup ins Silicon Valley ziehen? Darüber sprechen wir mit Deutschlands erfolgreichsten Gründerinnen und Gründern in dem neuen Podcast „Fund, Build, Operate“ von HV Capital. In der ersten Folge verrät Upvest-Gründer Martin Kassing dem HV-Partner Jan Miczaika und Noah Leidinger, wie er gute Leute findet & überzeugt.
Einmal pro Woche hat sich Martin Kassing einen Tag geblock, um nach guten Leuten zu suchen. Er sei dann „wahnsinnig viel“ auf dem Karrierenetzwerk Linkedin unterwegs, erzählt der Gründer des Fintech-Startups Upvest. Er führe eine Liste mit spannenden Profile und versuche einen Kontakt aufzubauen. Fast alle würden ihm antworten.
Zeitverschwendung für den Firmenlenker von 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Martin Kassing betont: 80 Prozent der Kosten seines Startups entfallen auf das Personal – da sei eine falsche Entscheidung extrem teuer.
Sein Finanzanbieter Upvest zählt zu den aufstrebenden deutschen Startups. Geldgeber wie der Vermögensverwalter Blackrock oder die bekannten Investoren Bessemer Ventures und HV Capital wetten auf die Berliner Firma. Mit eigenen Lizenzen bietet Upvest das Trading von Aktien, ETFs und Krypto für andere Neobanken an, dazu zählen N26 und Revolut. Kassing lege dabei einen extremen Wert auf das Hiring von Top-Leuten – wie das genau funktioniert, erzählt er in der ersten Folge des Podcasts „Fund, Build, Operate“ von HV Capital mit sehr konkreten Tipps.
So begleite Kassing den ganzen Prozess selbst – und beauftrage keine Headhunter. Die Resonanz der Kandidatinnen und Kandidaten sei dadurch sehr viel höher, sagt der CEO. Weil das Personal so wichtig sei, nehme er sich einen ganzen Tag dafür Zeit – auch wenn die Prozess sehr händisch seien. „Es hat sich nie ausgezahlt, schnell Leute zu hiren“, sagt Kassing.
In ihrem Einstellungsprozess hole er sich schnell Referenzen von Leuten aus dem Netzwerk – und er stelle den Kandidatinnen und Kandidaten „Challenges“. Nicht wie bei den Beratungen wie McKinsey, sondern vielmehr die täglichen Probleme, mit denen er sich tatsächlich auch beschäftige.
Beim Thema Gehalt hat Kassing ebenfalls eine klare Meinung: „Du musst immer mehr bezahlen für die Top-Leute“, sagt der Gründer. Dafür machen die besten zehn Prozent auch einen Großteil des Ergebnisses aus und deswegen sei das hohe Gehalt gerechtfertigt.
Um die Leistungen genau zu überwachen, hat Upvest ein Bewertungssystem für regelmäßiges Feedback eingeführt. Regelmäßig werden die Leute dort bewertet. Denn von den schlechteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei es wichtig sich schnell zu trennen.
Über den Pitch beim Top-Personal, warum er wenig von Gehaltstransparenz hält und wie Martin Kassing versucht schon beim Abendessen den Arbeitsvertrag zu unterschreiben – das erzählt er in einer Folge des neuen Podcast „Fund, Built, Operate“ von HV Capital, der alle zwei Wochen freitags erscheint. Hosts des Podcasts sind der HV-Capital-Partner Jan Miczaika und Noah Leidinger von OMR.