Westwing-Gründerin Delia Lachance (Bild: PR).

„Ich mochte schon immer das Gefühl, unabhängig zu sein“ – Delia Lachance im Female-Finance-Podcast

Janin Ullmann spricht mit Westwing-Gründerin Delia Lachance über Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Lachance fand über anfängliche Jobs in der Reinigung, im Supermarkt und im Irish Pub zu ihrem heutigen Traumjob. War es Zufall oder Intuition? Als Expertin ist dieses Mal OMR-Geschäftsführerin Isabelle Gardt dabei.

Westwing-Gründerin Delia Lachance folgte in ihrer Karriere immer ihrem Bauchgefühl. Das sei für sie der Schlüssel zum Erfolg, wie sie im Female-Finance-Podcast verrät. Nach fünf Jahren als Journalistin bei der internationalen Modezeitschrift Elle sei der Wunsch in ihr aufgekommen, etwas Eigenes zu machen. „Ich werde nie den Rat meiner Mutter vergessen“, sagt sie im Podcast. „Ich sollte dir eigentlich dazu raten, in deinem stabilen Job zu bleiben, aber du bist jung, du hast noch keine Kinder, du hast kein Haus abzubezahlen, du hast alle Freiheiten.“ Weiter sagte sie: „Wenn du es machen willst, dann jetzt.“

„Face your fear“ laute das Lebensmotto von Lachance. „In Momenten, in denen man sich zuerst nicht traut, sollte man sich selbst immer die Frage stellen, was das Worst-Case-Scenario ist“, sagt sie. „Und, ob man damit leben kann.“ Wichtig sei aber trotz allen Wagemuts, seine eigenen Stärken, Interessen und Talente zu kennen. Um diese herauszufinden, rät Lachance zum Beispiel zur Berufsberatung oder dazu, praktische Erfahrungen zu sammeln.

Lachance stößt Kampagne #stayonboard an

2020 kam es in ihrer Rolle als Vorständin im börsennotierten E-Commerce-Unternehmen Westwing zum Eklat. Lachance musste ihr Amt als Vorstandsmitglied temporär niederlegen. Der Grund: Die rechtlichen Rahmenbedingungen sahen in Deutschland für Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften nicht die Möglichkeit vor, Mutterschutz sowie Elternzeit in Anspruch zu nehmen. Der Fall stieß eine groß angelegte Kampagne – unter anderem von der Unternehmerin und Vorsitzenden des Startup-Verbands Verena Pausder initiiert – an, die die Änderung des Aktiengesetzes bewirkte.

„Es ist ein tolles Zeichen für die Vereinbarkeit von Familie und Karriere“, sagt Lachance dazu. „Du brauchst auch in der Führungsetage eine Kultur, die Vereinbarkeit aktiv vorlebt.“ Jede Lebenssituation sei individuell, dennoch gebe es einige Faktoren, die eine Vereinbarkeit begünstigen würden. Zum einen seien das mehr Kita-Plätze, um die Kinderbetreuung sicherzustellen. Aber es brauche auch Home-Office-Möglichkeiten und Anreize auch für Männer, sich mehr Elternzeit zu nehmen.

Expertin Isabelle Gardt sieht einen Knackpunkt im sogenannten Ehegattensplitting. „Dem sollte man entgegenwirken, sodass Frauen gar nicht erst in dieses Lohngefälle kommen.“ Außerdem sollten Unternehmen möglichst flexibel sein und transparent mit ihren Beschäftigten kommunizieren.

In dieser Folge als Expertin dabei: Isabelle Gardt. Sie ist Mitglied der Geschäftsführung von OMR. Dort kümmert sie sich neben ihren Aufgaben als Head of Marketing um die internen Prozesse des Unternehmens. Als Initiatorin von 5050 interviewt sie in ihrem Podcast Persönlichkeiten zu den Themen Diversität, Gleichberechtigung, Feminismus und Intersektionalität und verfolgt so ihre ganz eigene Vision: die Welt diverser und digitaler zu machen.

Die ganze Folge hört ihr hier:

Über Female Finance:
Female Finance ist der Podcast zur finanziellen Unabhängigkeit von Frauen – von und mit Janin Ullmann. Alle zwei Wochen spricht die TV-Moderatorin und Journalistin mit inspirierenden Frauen und Expertinnen zu Themen wie Altersvorsorge, Geldanlage, Unternehmertum oder auch den Weg in die Selbstständigkeit. Jeden zweiten Donnerstag möchte Female Finance aufklären, informieren und Mut machen – denn Frauen sind in unserer Gesellschaft immer noch in vielen Bereichen benachteiligt oder unterrepräsentiert.

Dieser Podcast wird präsentiert von Finance Forward und produziert von Podstars by OMR. Exklusiver Staffelpartner von Female Finance ist N26.