
Plattform Dealcircle übernimmt Wettbewerber DUB
Exklusiv: In einem Millionen-Deal kauft die Hamburger Firma Dealcircle das Unternehmen DUB. Die „Deutsche Unternehmerbörse“ zählt zu den größten Plattformen, über die Firmen nach Käufern suchen. Was steckt hinter der Übernahme?
Der deutsche Mittelstand befindet sich im Umbruch: Mehr als eine halbe Million Mittelständler suchen nach einem Nachfolger, wie eine Erhebung der KfW ergeben hat. Sogenannte Searchfunds versuchen, von diesem Trend zu profitieren. Sie fahnden nach profitablen Firmen, die sie kaufen und umkrempeln können. Bekannte Tech-Köpfe beschäftigen sich zurzeit mit diesem Thema.
Als Plattform für die Mittelstands-Deals will Dealcircle aus Hamburg fungieren. Beraterinnen und Berater, die Unternehmern beim Verkauf ihrer Firma helfen, können sich über den Anbieter Listen mit potenziellen Käufern erstellen lassen. Die Plattform Amber, eine Gründung der Dealcircle-Führung von Kai Hesselmann, Graig Gröbli und Florian Adomeit, fokussiert sich auf kleinere Deals, die über die Plattform eingefädelt werden. Sie liegen bei einem Wert unter 2 Millionen Euro.
Dealcircle kauft sich nun den Konkurrenten Deutsche Unternehmerbörse DUB. Über die Plattform laufen rund 4000 Deals pro Jahr, bei Dealcircle und Amber sind es 2000. Bei der Kaufsumme soll es sich um einen mittleren siebenstelligen Betrag handeln, heißt es. DUB gehörte bislang dem Gründer Jens de Buhr, der das Unternehmen vor 14 Jahren gestartet hat. Zwischenzeitlich war die Wirtschaftstageszeitung Handelsblatt an der Firma beteiligt, doch der Gründer kaufte vor einigen Jahren die Anteile zurück. Alle drei Marken – Dealcircle, Amber und DUB – sollen weiter eigenständig bleiben.
Dealcircle wird durch die Übernahme zu einem dominanten Anbieter im Markt. Gerade die Daten von DUB dürften helfen, um mit dem ursprünglichen Dealcircle-Angebot weiterzuwachsen. Erst in der vergangenen Woche gab die Firma eine Finanzierungsrunde über 5 Millionen Euro bekannt – ein Teil fließt dabei auch in den Zukauf.