Comdirect stampft Banking-Angebot „o2 Banking“ ein
Die Commerzbank stellt das über ihre Marke Comdirect geführte „o2 Banking“ per Ende April ein. Darüber hat die Direktbank ihre Kunden am Dienstag auf ihrer Homepage informiert.
Zwei Jahre waren o2 und Comdirect „ein gutes Team“, schreibt die Bank auf ihrer Webseite. Doch nun endet ihre Partnerschaft. Man habe sich entschieden „Ziele und Strategien unabhängig voneinander zu verfolgen“, heißt es dort mit Blick auf die Kooperation zwischen der Direktbank und dem Mobilfunkkonzern.
Geplant ist nun, dass die Kunden in den Status ganz normaler Comdirect-Kunden „zurückfallen“. Sie können dazu zukünftig mit ihrem Login den Zugangsweg der klassischen Comdirect-Site und Comdirect-App nutzen. Allerdings wird die o2-Money-App eingestellt, und auch die bisher gewährten Boni fallen weg, etwa gesonderte Guthabenzinsen oder Freidaten für die Nutzung ihres Mobilfunkvertrags.
Das Ende der Zusammenarbeit wirft die Frage auf, welche Rolle die so genannten „White Label“-Angebote noch bei der Comdirect spielen, mit der man einst als technischer Dienstleister eines Bankangebots mit externen Kooperationspartnern punkten wollte. Noch in ihrem letzten Geschäftsbericht vor der Verschmelzung mit der Mutter Commerzbank 2019 schrieb die Comdirect dem White-Label-Markt für Girokonten „attraktive Wachstumspotenziale zu“, aus denen man „neue Umsatzpotenziale“ schöpfen könne. Die dann im Frühjahr 2019 bekannt gegebene Zusammenarbeit mit dem Fußballverein HSV und dem gleichnamigen „Fankonto“ endete dann gleichwohl im vergangenen Sommer nach gerade einmal gut zwei Jahren.
Die Kooperation mit o2 (Finanz-Szene berichtete) währte nun letztlich noch kürzer: Bekannt gegeben wurde sie im Mai 2020, damals wechselte o2 seinen Bankingpartner von der Fidor Bank zur Comdirect. Wie viele Kunden genau damals umzogen beziehungsweise seitdem neu hinzukamen, ist nicht bekannt, da die Comdirect seit der Verschmelzung auf die Mutter Commerzbank keine Geschäftszahlen mehr veröffentlicht. Laut den letzten Detailangaben unter den Fittichen von Fidor hatte das „o2 Banking“-Angebot 2018 70.000 Kunden. Übrig ist nun in der Comdirect-White-Label-Palette noch das „BVB Fan Konto“.