Bill Hwang (Bild: PR)

Bill Hwang war ein Wallstreet-Wal – bis er 20 Milliarden Dollar in zwei Tagen verlor

Partner-Podcast: In dieser Folge spricht Christina Kleinfeld mit Finanzjournalistin Judith Henke über die Geschichte von Hedgefonds-Manager Bill Hwang. Die Implosion seines Fonds entwickelte sich zu einem der spektakulärsten Fehlschläge der modernen Finanzgeschichte. Als Experte ist Valentin Bohländer vom Family Office Finvia zu Gast.

Über Bill Hwang heißt es: Er war der größte Trader, von dem die Welt noch nie gehört hat. Der Sohn eines koreanischen Pastors legte in den USA eine Bilderbuch-Karriere hin. Nach seinem Studium an der UCLA und an der Tepper School of Business begann er seine Karriere bei Hyundai Securities in New York und der Investmentgesellschaft Peregrine. Dort lernte er den milliardenschweren Hedgefonds-Manager Julian Robertson kennen, wechselte zu Tiger Management und erarbeitete sich einen Platz im renommierten Tigers Club.

Im Jahr 2000 wurde der Hedgefonds geschlossen und Robertson gab seinem Schützling als Abschiedsgeschenk 25 Millionen US-Dollar für die Gründung eines eigenen Fonds – die Geburtsstunde von Tiger Asia Management. Zwölf Jahre später wurden Hwang und sein Hedgefonds von der US-Börsenaufsichtsbehörde wegen Insiderhandel zu einer Geldstraße in Höhe von 44 Millionen US-Dollar verklagt.

Ein Jahr später gründete Hwang in New York Archegos Capital Management. Mit einem sogenannten „Leverage“, also zu Deutsch Hebelwirkung, hat Bill Hwang mit seinem Investmentfonds Milliarden verdient. Die plötzliche Implosion von Archegos Capital Management Ende März 2021 hinterließ bei den Banken weltweit Verluste in Höhe von zehn Milliarden Dollar und gilt als einer der spektakulärsten Fehlschläge der modernen Finanzgeschichte: Noch nie hat eine Einzelperson so viel Geld in so kurzer Zeit verloren. Im April 2021 wurden Bill Hwang, und sein Finanzchef Patrick Halligan schließlich verhaftet und in elf Anklagepunkten angeklagt, unter anderem wegen Verschwörung zum organisierten Verbrechen und Wertpapierbetrug.

Man kann Hedgefonds mit einem Werkzeugkasten vergleichen – es gibt viele verschiedene Tools und Strategien, mit denen Manager Geld von Investoren anlegen, um schnell und dynamisch auf Marktbewegungen reagieren zu können. Häufig haben Hedgefonds-Manager selbst große Teile ihres Kapitals in Ihrem eigenen Fund investiert – so auch Bill Hwang. Hedgefonds sind deutlich breiter aufgestellt als reine Aktienfonds und investieren oftmals in mehrere Anlageklassen. Dabei verfolgen sie wesentlich detaillierten Strategien, um so besser Marktineffizienzen auszunutzen. Zu den gängigsten Hedgefonds Strategien zählen Long-Short-Equity, Event Driven, Relative Value und Global Macro.

Hedgefonds-Investoren sind oftmals institutionelle oder sehr wohlhabende Privatinvestoren, die ein starkes Eigenwissen mitbringen. Dementsprechend liegen die Mindesteinlagen oft bei mehreren Millionen Dollar. Manche Hedgefonds nutzen Swaps, um Zahlungsflüsse zwischen zwei oder mehreren Vertragspartnern auszutauschen – oft führt das zu Verwirrung bei Kreditgebern und Aufsichtsbehörden, schützt aber auch davor, dass andere aktivistische Hedgefonds gegen die eigenen Positionen wetten.

Im zweiten Teil der Folge ist Valentin Bohländer zu Gast. Er ist einer der Gründer und CPO des Family Office Finvia. Mit Christina Kleinfeld spricht er über verschiedene Strategien, die Hedgefonds-Manager für ihre Investitionen nutzen, Absicherungsmöglichkeiten für riskante Spekulationen und Fehlverhalten von Finanzbehörden.

Jeden zweiten Freitag erscheint eine neue Folge, die sich mit Anlageklassen wie Private Equity, Venture Capital oder Immobilien beschäftigt, die sonst reichen Menschen als Investments vorbehalten sind.

Im True-Deals-Podcast spricht Christina Kleinfeld mit Judith Henke und Valentin Bohländer über:

… die Story von Bill Hwang und seinem Hedgefonds Archegos Capital Management
… einen der spektakulärsten Fehlschläge der modernen Finanzgeschichte
… vielfältige Strategien von Hedgefonds-Managern

Über True Deals:

In „True Deals – die wahren Geschichten hinter außergewöhnlichen Geldanlagen” sprechen Christina Kleinfeld und Judith Henke alle zwei Wochen über die spannendsten Finanzfälle der vergangenen Jahre – und was man aus ihnen lernen kann. Die beiden rekonstruieren ihre Geschichten. Im zweiten Teil der Folgen werden die dahinter liegenden Anlageklassen erklärt. Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten des Family Office Finvia gehen die Hosts unter anderem auf Private Equity, Venture Capital, Immobilien und Aktien-Deals ein. Sie besprechen alternative Anlageklassen und Manager-Strategien.

Jeden zweiten Freitag erfahrt ihr in einer neuen Folge von „True Deals” mehr über die Machenschaften internationaler Unternehmen und spektakuläre Deals.

Dieser Podcast wird präsentiert von Finance Forward und produziert von Podstars by OMR. Exklusiver Staffelpartner von True Deals ist das Family Office Finvia

Wenn Euch das Format gefällt, freuen wir uns über jede positive Bewertung!