Autorin Anika Decker (Bild: PR).

„Dann hat man 100 Ideen und im Zweifel sind alle scheiße“ – Keinohrhasen-Autorin Anika Decker über Kreativität in Unternehmen

Partner-Podcast: Anika Decker zählt zu den erfolgreichsten deutschen Drehbuchautorinnen, die Geschichten für „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“ hat sie geschrieben, bei den Filmen „Traumfrauen“ und „High Society“ war sie zudem Regisseurin. Im Interview erzählt sie, wie man Kreativität in Organisationen fördert, wie man Mitarbeiter in Kreativjobs am besten weiterentwickelt und wieso es sich lohnt, viel Geld für Top-Kreative zu zahlen.

Für eine kreative Idee reiche es nicht, einfach neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Man könne sich als Unternehmen „zehn neue kleine Frettchen kaufen“, die jeweils zehn Ideen beisteuern. „Dann hat man 100 Ideen und im Zweifel sind alle scheiße“, sagt Drehbuchautorin Anika Decker. Stattdessen müsse man die eine gute kreative Person finden – und dieser den Freiraum geben, neue Ideen zu entwickeln.

Ein wichtiger Bestandteil sei für Decker dabei Wertschätzung. „Das Geheimnis von Kreativität ist erstmal immer Wertschätzung.“ Wenn sie sich wertgeschätzt fühle von ihrem Gegenüber, dann sei sie bereit einiges rauszuhauen. „Wenn die Stimmung nicht so gut ist oder ich das Gefühl habe, jemand will einfach nur möglichst viel Geld mit mir machen, dann kommen Blockaden.“

Decker zählt zu den erfolgreichsten deutschen Drehbuchautorinnen. Aus ihrer Feder stammen beispielsweise „Keinohrhasen“ oder „Zweiohrküken“, zwei Filme, die große Erfolge wurden. Die Autorin war zuletzt in den Medien, weil sie sich mit der Produktionsfirma von Til Schweiger vor Gericht um die Einnahmen stritt und den Prozess gewann. Zudem schrieb sie „Traumfrauen“ und „High Society“

Gute Briefings helfen für die kreative Arbeit

Um in einer Firma zwischen einer analytischen Führung und den kreativen Teams zu vermitteln, brauche es eine Brückenperson, die die kreativen Menschen auch verstehe. Bei ihrer Arbeit lasse sie den einzelnen Teams, zum Beispiel bei den Kostümen, viel Freiraum. Wichtig sei es, die Personen gut zu briefen, wie der Charakter aussehen soll – dann komme es auch nicht auf die Farbe der Hose an.

Es sind Ratschläge, die sich auch auf die Arbeit in Firmen übertragen lassen. HV-Capital-Partner Jan Miczaika erzählt etwa, wie er in seinem Führungsjob bei dem Gaming-Startup Wooga immer wieder kreative Prozesse angestoßen habe. Beispielsweise bei der Werbung oder bei Charakteren in den Spielen. Die Teams hätte etwa höhere Budgets bekommen, um Dinge einfach mal auszuprobieren. Eine Kleinigkeit mit großen Effekten.

Was Anika Decker außerdem über den Wohlfühl-Faktor für Kreative denkt, wie ein gutes Brainstorming funktioniert und warum sie wenig von A- und B-Tests hält, das erzählt sie im Podcast.

Fund, Build, Operate ist der Startup-Podcast mit Jan Miczaika von HV Capital und Noah Leidinger. Falls euch der Podcast gefallen hat, abonniert und bewertet uns auf Spotify oder Apple und falls ihre Ideen oder Feedback für die nächsten Folgen habt, schreibt uns gern eine Mail an noah.leidinger@financefwd.com.