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Frankfurter VTB Direktbank stoppt Eröffnung neuer Konten

Die VTB Direktbank setzt die Eröffnung neuer Tages- und Festgeldkonten aus. Der Grund dürften die Sanktionen gegen Russland sein.

Die in Frankfurt ansässige VTB Direktbank – eine Tochter der russischen Staatsbank VTB – setzt die Eröffnung neuer Tages- und Festgeldkonten aus. Auf der Website des Instituts findet sich an potenzielle Kunden gerichtet der lapidare Hinweis: „Leider können Sie derzeit kein Konto eröffnen.“ Die Hintergründe der Maßnahme sind unklar.

Ein Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine liegt nahe. So hatte das Handelsblatt am Wochenende berichtet, die Finanzaufseher hätten die Kontrolle über die westeuropäischen Töchter russischer Banken in den vergangenen Tagen intensiviert. Eine Bafin-Sprecherin bestätigte gegenüber Finanz-Szene.de, dass die Aufsicht momentan „in engem Kontakt zu der Bank“ stehe. Ob der Neukundenstopp auf unmittelbare Veranlassung der Bafin erfolgte, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Laut Recherchen von Finanz-Szene.de und Finance Forward verfügte die hinter derVTB Direktstehende Frankfurter VTB Bank (Europe) SE per September 2021 über Kundeneinlagen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro – mutmaßlich von überwiegend deutschen Sparern. Insgesamt zählte das Institut zu diesem Zeitpunkt nach eigenen Angaben rund 180.000 Kunden.

DieVTB Bank (Europe) SE war im Zuge der unter anderem gegen die Moskauer VTB verhängten westlichen Finanzsanktionen in den vergangenen Tagen zunehmend in den Fokus geraten. Das gilt umso mehr, seitdem die österreichische Finanzaufsicht gegen die Wiener Tochter der ebenfalls russischen Sberbank am Morgen ein sogenanntes Moratorium verhängt hat.

Genau wie die hiesigeVTB Direkt sammelt auch die österreichisch Sberbank seit Jahren hierzulande Spareinlagen ein – allerdings in deutlich geringerem Umfang. Über ein etwaiges Moratorium auch gegen die VTB Bank (Europe) SE ist bislang nichts bekannt. Das heißt: Bestandskunden, die nicht unter die Sanktionen fallen, können über ihre Einlagen weiterhin verfügen, wie die Bafin-Sprecherin am Nachmittag klarstellte.