Jan Beckers zählt zu den Urgesteinen der Berliner Startup-Szene (Bild: PR)

Jan Beckers: „Der KI-Bullenmarkt geht weiter“

Partner-Podcast: Jan Beckers gibt Einblicke in seine Investment-Strategie. Monatlich erscheint der Beckers-Bets-Podcast bei Finance Forward. In dieser Folge spricht Beckers darüber, warum wir uns aus seiner Sicht nicht in einer KI-Blase befinden und wie in China die nächsten großen KI-Gewinner entstehen könnten. 

Die Stimmung in der Tech-Branche bleibt positiv. Das ist das Fazit von Fondsmanager Jan Beckers nach seinem Besuch einer großen Tech-Konferenz in San Francisco. „Noch vor einem halben Jahr war die Diskussion von Trump-Zöllen überschattet. Diesmal ging es fast ausschließlich um KI“, erzählt der BIT-Capital-Gründer in der neuen Folge des Podcasts Beckers Bets. Für ihn ist klar: „Wir sind überzeugt, dass wir nicht in einer Blase sind, sondern noch sehr früh in einem KI-Bullenmarkt.“

Ein Beispiel dafür liefert Nvidia. Der Chipriese investiert Milliarden in OpenAI, OpenAI zahlt Oracle für Rechenzentren und Oracle kauft dafür wiederum NVIDIA-GPUs. Kapital und Hardware zirkulieren in einem geschlossenen Loop. „Das ist strategisch klug“, erklärt Beckers. „NVIDIA sichert sich so den Zugang zur Spitze der KI-Entwicklung und macht sich gleichzeitig unabhängiger von den großen Hyperscalern.“

Für Anleger heißt das: Nvidia baut nicht nur die Infrastruktur, sondern verteilt seine Chips über ein breites Ökosystem an neue KI-Startups – und verankert damit seine Dominanz. „Ist das ein smarter Move? Ja. Muss man diese Entwicklung als Anleger aber auch kritisch im Blick haben? Auch ja“, blickt Beckers auf diesen Kreislauf-Deal, von denen er weitere in der nächsten Zeit erwartet.

Doch nicht nur die USA spielen vorne mit. Beckers sieht auch China aufholen: „Alibaba und Baidu sind dabei, eigene KI-Chips groß zu machen. Marktgröße, Talent und Daten sprechen dafür, dass dort ebenfalls große Gewinner entstehen.“ Auch Alphabet rückt für ihn wieder stärker in den Fokus: „Die Investitionen in eigene KI-Chips zahlen sich aus, immer mehr Unternehmen setzen Google als Technologiepartner ein.“ Nachdem BIT Capital einige Zeit einen Bogen um die Alphabet-Aktie gemacht hatte, hat Beckers dort im letzten Quartal wieder eine Position aufgebaut.

Besonders spannend wird es für ihn an der Schnittstelle von KI und Krypto. Bitcoin-Miner wie Iris Energy verdienen längst nicht mehr nur am Schürfen von Coins, sondern verkaufen Rechenzentrums-Kapazitäten an KI-Firmen. „Das ist ein echter Gamechanger“, sagt Beckers. Firmen, die früher rein auf Krypto setzten, könnten sich so als Infrastrukturplayer im KI-Boom etablieren.

Und auch die Anleger profitieren. Die Fonds von BIT Capital lagen zum Ende des dritten Quartals allesamt auf Allzeithoch, die Assets under Management haben die Marke von zwei Milliarden Euro überschritten. Der Global Technology Leaders Fund ist seit Jahresbeginn rund 37 Prozent im Plus – deutlich mehr als Nasdaq oder MSCI World. Für Beckers ist das kein Zufall: „Wir wollen die Firmen identifizieren, die den KI-Boom nicht nur mitreiten, sondern mitgestalten.“ Dabei helfen soll bei BIT Capital weiterhin ein Mix aus Daten, KI-Tools und menschliche Expertise.

Warum wir laut Jan Beckers noch ganz am Anfang des KI-Bullenmarkts stehen – und welche Firmen davon am stärksten profitieren könnten, diskutiert er in der neuen Folge von Beckers Bets.

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