
Wie der Vermögensverwalter DJE sich selbst in Schwierigkeiten bringt
Jens Ehrhardt ist der Doyen der deutschen Vermögensverwalter. Auch mit 83 Jahren steht der Senior noch an der Spitze des Unternehmens. Doch das ist in schwierigeres Fahrwasser geraten – einige machen dafür auch den Führungsstil des Juniors verantwortlich.
Das Bild, das Jens und Jan Ehrhardt (49) nach außen senden, könnte aus dem Handbuch für perfekte Nachfolgeplanung stammen. 1974 gründete der Senior den ersten von Sparkassen und Banken unabhängigen Vermögensverwalter der Republik. 50 Jahre lang mehrte er mit feinem Gespür für die Kapitalmärkte das Geld seiner Kundschaft und das eigene gleich mit. Ein Miniatur-Warren-Buffett aus der deutschen Provinz – und, wie das Orakel aus Omaha, auch im hohen Alter noch Herr im Haus.
Ehrhardt leitete seine Erbfolge zeitig ein: Früh öffnete er dem Junior die Firma, überließ ihm ein paar Millionen Euro Startkapital und übertrug ihm wachsende Verantwortung. Die Büros von Vater und Sohn liegen heute direkt nebeneinander im ersten Stock am Firmensitz in Pullach.
Doch so makellos wie es scheint, läuft der Generationswechsel nicht. Die Übergabe vom Vater an den Sohn, vor eineinhalb Jahrzehnten bereits angedeutet, zieht sich wie Gummi, und der Assetmanager ist wirtschaftlich in unruhigeres Fahrwasser geraten. Was daran Ursache ist und was Wirkung, lässt sich schwer trennen. Von den insgesamt gut 170 Mitarbeitern quittierten im vergangenen Jahr 20 aus eigenem Antrieb den Dienst.
Die Unzufriedenheit scheint sich durch die unterschiedlichsten Bereiche und Hierarchieebenen des Hauses zu ziehen: Fondsmanager, Analysten, Vertriebsleute, Bereichsleiter, der Kopf der Frankfurter Niederlassung – kaum ein Winkel des Unternehmens, der nicht von Kündigungen erfasst worden wäre. Einige, die gehen, sprechen von Orientierungslosigkeit und einem toxisch anmutenden Betriebsklima, für das vor allem der Junior und ein Teil seiner Gefolgsleute verantwortlich seien.
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